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Die zweite Filterstufe verfügte über diese Metallzylinder – Bollmann Patent Schnellfilter, geschlossene Filter, entworfen 1913 in Wien bei der Dampfmaschinenfabrik. Diese hielten die feineren Mangansalze durch ein Filterbett aus Quarzsand zurück. Diese Art von Filterschicht wird auch heute noch verwendet. Die Sandschicht hatte eine Tiefe von 1 m und eine Körnung von 1–2 mm und wurde über 10 cm einer Trägerschicht – Perlmutt – mit einer Körnung von 7–14 mm gelegt. Die Filter wurden in Unterbaugruppen geliefert und vor Ort heiß vernietet. Die Platzierung im Raum und die Reinigung erfolgten mit der beweglichen Brücke, die man noch im Raum sehen kann.

Die Filtration erfolgte unter Druck, das Wasser durchströmte die Sandschicht von oben nach unten. Kleine Feststoffpartikel wurden vom Sand zurückgehalten. Das gefilterte Wasser wurde am Boden des Behälters abgelassen und in zwei halb vergrabene Tanks hinter dem Gebäude geleitet.

Die Wasseraufbereitung hängt von den Eigenschaften der Wasserquelle ab. Da sich die Qualität der unterirdischen Wasserquelle von Timișoara nicht verändert hat, erfolgt die Aufbereitung auch heute noch nach fast dem gleichen „Rezept“ wie vor mehr als hundert Jahren, durch Enteisenung und Entmanganung. Inzwischen wurde lediglich Chlorierung hinzugefügt. Trinkwasser darf keine Krankheitserreger enthalten und die Wasserdesinfektion mit Chlor ist eine der erfolgreich eingesetzten Lösungen, um für den Menschen gefährliche Mikroorganismen zu vernichten.

Aktuelle Geräte machen jedoch einen großen Unterschied in Betrieb und Wartung. Per Knopfdruck oder Mausklick werden nun Vorgänge erledigt, die früher stunden- oder tagelange harte körperliche Arbeit bedeuteten.

Nun ist das Wasser trinkbar und kann in das städtische Versorgungsnetz eingespeist werden. Aber wie? Das erfahren wir in der nächsten Station, in dem Pumpenhaus.